Von Seebrücke Hamburg
Mittelmeer-Monologe am 13.11. um 18 Uhr in der Hauptkirche St. Katharinen
Im Rahmen der Universitätsgottesdienstreihe „Bye Bye white Pride“ laden die Universitätsgottesdienste in Kooperation mit der SEEBRÜCKE Hamburg sowie Wort und Herzschlag am 13.11. um 18 Uhr in die Hauptkirche St. Katharinen zu den Mittelmeer-Monologen ein.
Im Anschluss wird es ein Publikumsgespräch mit Dariush Beigui und Elisa Bas geben.
Die Mittelmeer-Monologe von Regisseur Michael Ruf erzählen von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen 'Küstenwachen' und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen.
Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend auf mehrstündigen Interviews. Dadurch werden reale Fälle der Seenotrettung rekonstruiert, erzählt aus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist*innen.
Die Geschehnisse an den europäischen Außengrenzen werden nicht als abstraktes politisches Geschehen in weiter Ferne thematisiert. Vielmehr geht es darum, die unterschiedlichen Erfahrungswelten einer durch Migration geprägten Gesellschaft erlebbar zu machen. Das Publikum wird angeregt, Rassismen zu hinterfragen, eigene Vorurteile zu erkennen und abzubauen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Mittelmeermonologe nach Hamburg kommen. Die aktuelle Situation auf dem Mittelmeer ist dramatisch, aber findet sehr wenig Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum“, sagt Mare Harring von der SEEBRÜCKE Hamburg. „Aktuell warten viele Schiffe auf dem Mittelmeer auf einen sicheren Hafen. Sie haben hunderte gerettete Menschen an Bord. Italien weist sie jedoch ab oder lässt nur einen kleinen Teil der geretteten Menschen an Land gehen. Das lehnen wir entschieden ab, denn Seenotrettung ist Pflicht und dazu gehört auch, die Menschen an Land zu bringen“, so Harring weiter.
„Im Publikumsgespräch gibt es die Möglichkeit, sich auszutauschen, wie die Gewalt der europäischen Abschottungspolitik Menschenleben bestimmt. Dort wird hoffentlich deutlich, wie Rassismus die menschenfeindliche Politik der europäischen Union beherrscht“, ergänzt Moritz Gaertner von den Unigottesdiensten.
Dieser Termin ist kein Gottesdienst. Der Eintritt ist frei. Die SEEBRÜCKE Hamburg freut sich über Spenden.