Wandsbeker LINKE, Linksjugend ['solid] Landesverband Hamburg und das Hamburger Forum verhinderten den für den 11.9.2010 geplanten Tag der Reservisten des Reservistenverbandes.
Am 11.9.2010 wollte der Reservistenverband – Landesgruppe Hamburg – einen Tag der Reservisten auf dem Marktplatz in Hamburg-Wandsbek veranstalten. Geplant war ein Fest mit Gulaschkanone, alten Militärfahrzeugen und Infoständen.
Die Wandsbeker LINKE, die Linksjugend ['solid] Landesverband Hamburg und das Hamburger Forum hatten eine Gegen-Kundgebung unter dem Motto „Keine Werbung für den Krieg“ angemeldet. Christian Kruse, Sprecher des Bezirksvorstandes der Wandsbeker LINKEn dazu: „Wir sind froh, dass es angesichts der vielen Kriegstoten in Afghanistan nicht zu so einer Form öffentlicher Werbung für das Kriegshandwerk durch den Reservistenverband in Wandsbek kommt. Unsere Mobilisierung zeigt: Widerstand hat Erfolg!“
Zuvor hatte die Fraktion der LINKEn am 02.06.2010 im Kerngebietsausschuss den Antrag gestellt, Kriegsverherrlichung zu verbieten. Gernot Schultz, Abgeordneter der Bezirksversammlung der LINKEn und Fachsprecher im Kerngebietsausschuss dazu: „Unverständlicher Weise wurde der Antrag mit CDU/FDP-Mehrheit abgelehnt. Der Krieg in Afghanistan ist schon längst außer Kontrolle geraten, was auch die Entwicklung der Anzahl der getöteten Soldaten belegt: Starb im Mai 2002 nur ein einziger Koalitionssoldat, waren es im Mai 2006 bereits 17, im Mai 2009 27 und im Mai 2010 47 tote Soldaten. Wir wollen keine Kriegsverherrlichung in Wandsbek. Wir wollen Frieden und keine neuen Toten!“
Am Samstag den 11. September von 17 bis 20 Uhr findet am Kriegsklotz (Dammtordamm) eine Aktion für ein Deserteursdenkmal in Hamburg statt. Geplant sind Ansprachen u.a von Ludwig Baumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V., Dr. Detlef Garbe, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Lieder der Gruppe Rotdorn. Hierzu nochmal Christian Kruse: „In Zeiten, in denen Deutschland wieder Krieg führt, ist es wichtig den Deserteuren zu gedenken und damit Alternativen für alle die aufzuzeigen, die nicht mehr auf andere Menschen schießen möchten. Wir würden uns freuen, wenn uns alle Friedensfreundinnen und Friedensfreunde in Hamburg am Kriegsklotz bei der Aktion für ein Deserteursdenkmal unterstützen“