Köln: DDR – Die Untote.

14.11.09
KölnKöln, NRW, Sozialismusdebatte 

 

Erinnerungen an die Zukunft des Sozialismus in Deutschland

Es referieren:
Dr. Peter Bathke, aufgewachsen in der DDR seit ihrer Gründung, Mitarbeiter im diplomatischen Dienst der DDR, heute Stellvertretender Vorsitzender der Jenny Marx Gesellschaft, Trier

Katharina Schwabedissen, aufgewachsen in der BRD, erlebte 1989 als Jugendliche, seit Monaten engagiert in den Wahlkämpfen der Partei DIE LINKE., heute Landessprecherin der LINKEN in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Montag, 16. November 2009, 19.30 Uhr
DGB-Haus, Hans-Böckler-Platz 1,
Großer Saal
LINKER DIALOG KÖLN

InitiatorInnen: Reinhold Ages · Peter Bach · Günter Bell · Jörg Detjen · Brigitte Erdweg · Karl C. Fischer · Thies Gleiss · Michel Goupil · Jürgen Harrer · Jan Henkel · Günter Hennes · Helga Humbach · Manuel Kellner · Michael Kellner · Ulla Lötzer · Walter Malzkorn · Timothi Maywood · Hans Peiffer · Alexander Recht ·
Reiner Schmidt · Peter Trinogga

in Zusammenarbeit mit Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
Bildungsgemeinschaft SALZ

Sechzig Jahre nach ihrer Gründung und 20 Jahre nach ihrem Untergang scheint die DDR die Tagespolitik des kapitalistischen Gesamtdeutschlands mehr zu bestimmen als in der meisten Zeit zuvor. Die tiefe Krise von Banken und Konzernen und die Flucht in mehr staatliche Regulierung als Krisennotmanagement haben Wahlkämpfer und Berufsschreiber aufgeschreckt. Hände weg von Verstaatlichungen und Planwirtschaft – wir wollen keine neue DDR, so ihr aktuelles Kasper-schlägt-das-Krokodil-Spiel. Gleichzeitig wird die erfolgreiche Partei DIE LINKE, als lebendiges Erinnern an das nichtkapitalistische Ostdeutschland und als immer ernstere Gefahr angesehen. Zur Verhinderung einer Regierungsteilnahme in Thüringen und anderswo wird von CDU, FDP, SPD und Grünen noch heute die Stasi-Keule gegen die LINKE geschwungen – in der Hoffnung, die eigenen Taten verschleiern zu können.
Zugleich wollen die von der Kohl-Regierung vor zwanzig Jahren versprochenen blühenden Landschaften in den fünf neuen Bundesländern partout nicht entstehen. Der jüngst veröffentlichte Armutsatlas der Bundesregierung wurde vom „Neuen Deutschland“ zurecht als „Die DDR in den Grenzen von 2009“ überschrieben. So deutlich wurde klar, dass Ostdeutschland eine Billiglohnkolonie des Westens ist, mit schwachen Gewerkschaften, fehlenden Flächentarifverträgen, mehr sozialer Ungerechtigkeit und Armut bei gleichen Preisen und Mieten. Wen wundert es, dass die Begeisterung für die „ soziale Marktwirtschaft“ bei der Bevölkerung im Gebiet der ehemaligen DDR nur sehr begrenzt ist, dass die Abwanderung stetig andauert und dass Wehmut wegen der untergegangenen DDR aufkommt. Der Sozialismus als Antwort auf das kapitalistische System ist und bleibt eine Schreckensperspektive für die Herrschenden im vereinten Deutschland.
Im Rahmen des Linken Dialogs Köln wollen wir Bilanz ziehen: Was bleibt vom historischen Erbe der DDR? Welche politischen Lehren ziehen wir aus der politischen und ökonomischen Entwicklung der Bundesrepublik während der vergangenen zwanzig Jahre seit 1989? Wie ist der Aufbau einer neuen Linken fortzusetzen, die Leben und Erfahrungen der Bevölkerung in den „neuen“ wie den „alten“ Bundesländern respektiert? Welche Chancen bietet der Landtagswahlkampf in NRW zur Stärkung der Linken? Und welche Perspektiven eröffnen sich, die den Kapitalismus in Frage stellen und neue Grundlagen für einen Sozialismus schaffen?







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