Gegen Verunsicherung und Angst im Jobcenter - Solidarität!
01.04.12
Soziales, NRW, Bewegungen, TopNews
von Karl-Ludwig Ostermann
Wir, die Aktiven der Selbsthilfegruppe 'Weiße Taube' Hagen erleben, wenn wir Menschen, die bei uns um Rat suchen oder ins Jobcenter begleiten, immer häuÂfiger große Verunsicherung und immer öfter auch offene Angst.
Angst davor, etwas falsch zumachen, Angst vor Sanktionen, Angst vor Kürzung der Bezüge, Angst davor, einen nötigen Umzug nicht genehmigt zu bekommen, Angst vor vielen anderen Situationen.
Wenn man Angst hat oder verunsichert ist, kann man seine Rechte nicht wahrnehmen. Also weg mit der Angst – aber wie?
Als vor mehr als 150 Jahren die Arbeiter sich zu Gewerkschaften zusammen schlosÂsen, erkannten sie, daß die nur geÂmeinsam etwas bewirken können, wenn sie fest zueinander stehen. Nur so waren Streiks um besseren Lohn und gegen die elenden Arbeitsbedingungen zu gewinÂnen. Gemeinsam handeln, dafür gibt es seitÂdem einen Begriff: Die Solidarität.
Wir müssen als von Hartz IV Betroffene wieder die Solidarität lernen. Solidarität beginnt, wenn man einem Freund oder einer Freundin, einem ArÂbeitskollegen, der aufstocken muß, einer Nachbarin den Bescheid, den er oder sie nicht versteht, erklärt und versucht herÂauszubekommen, wo wieder zu Unrecht etwas geschehen ist. Solidarität geht weiter, wenn man zum Jobcenter mitgeht und andere dort unterstützt. Solidarität ist, das ständige Unrecht von Hartz IV beständig unter Freunden und Bekannten und in der Nachbarschaft zum Thema zu machen.
Solidarisches Handeln muß gelernt, aber auch gefordert werden.
Solidarität ist der Schlüssel im Kampf dafür, daß Hartz IV weg muß und erÂsetzt wird durch eine ausreichende Grundsicherung ohne Druck und ReÂpression in ausreichender Höhe. SoliÂdarität ist der Schlüssel im Kampf um weitere Arbeitszeitverkürzungen, daÂmit alle, die es können, wieder gute und ordentlich bezahhlte Arbeit beÂkommen.
Treffpunkt der Selbsthilfegruppe Weiße Taube Hagen ist Dienstags, 15.00 Uhr im Büro Södingstraße / Ecke Wegringhauser Straße. Wir besprechen gemeinsam Probleme und bereiten gemeinsam Begleitung in das Jobcenter vor. Der erste Schritt: Gehe niemals allein ins Jobcenter!
Kontakt: 02331 – 971589 / karlludwig.ostermann@freenet.de v.i.S.d.P.: Karl-Ludwig Ostermann, Bolohstraße 75. 58093 Hagen
VON: KARL-LUDWIG OSTERMANN
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