NOTFALL-PATIENTEN IN GEFAHR
09.10.12
Soziales, Wirtschaft, Baden-Württemberg, News
von LINKE LAG Gesundheit & Soziales
Notärzte-Streik in Südbaden
Dramatische Situation: Sie erleiden einen Herzinfarkt - und der Notarzt kommt nicht oder zu spät. Damit müssen unsere MitbürgerInnen im Südschwarzwald (Hotzenwald) oder in anderen dünner besiedelten Landesteilen Baden-Württembergs zunehmend häufiger rechnen.
Sie sind aber weniger durch die aktuelle Weigerung südbadischer Notärzte bedroht, weiter Notdienst zu leisten als durch die unzureichende Organisation des Dienstes durch die Kassenärztliche Vereinigung und der Landesregierung. Die notwendigen Schritte sind viel zu lange aufgeschoben worden, Verantwortung dafür muss jetzt auch die grün-roten Landesregierung tragen.
Während in Großstädten Notarzt oder Notärztin in wenigen Minuten zum Notfallpatienten eilt, dauert es im Hotzenwald für manche Herzinfarkt- oder SchlaganfallpatientInnen lebensbedrohlich lange. Die rettenden Notärzte ("Blaulicht-ÄrztInnen") kommen in der Regel aus einer größeren Kliniken und sind in Reanimation und Notfallhilfe besonders gut ausgebildete FachärztInnen, meist AnästhesistInnen. Im Hotzenwald haben bisher Hausärzte diese Aufgabe notgedrungen übernommen. Oft leisteten einzelne Ärzte dabei eine ganze Woche lang und 24 Stunden am Tag Notdienst - und dies für ein kärgliches Honorar - ein unhaltbarer Zustand.
In den dünn besiedelten Gebieten Baden-Württembergs gibt es heute immer weniger Kliniken als notwendige Basis der Notarzteinsätze. Lothar Schuchmann, Freiburger Gesundheitsexperte der Südwest-LINKEN fordert von der Landesregierung daher an geeigneten Orten "Regiopraxen" einzurichten als Basis sowohl für den normalen ärztlichen Notdienst an Wochenenden und Feiertagen als auch für die Notärzt_innen, die an den übrigen Tagen in der Kreisklinik arbeiten. Im Südschwarzwald würden sich beispielsweise Bonndorf, Höchenschwand und Todtmoos dazu eignen. Bei geeigneten Witterungsbedingungen kann ein Hubschraubereinsatz dieses Rettungssystem ergänzen.
Die Landesregierung wird dringlich aufgefordert als verantwortliche Aufsichtsbehörde rasch eine Strukturreform in Gang zu bringen.
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VON: LINKE LAG GESUNDHEIT & SOZIALES
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