Erklärung der Solidarität

01.11.12
SozialesSoziales, Wirtschaft, Berlin, TopNews 

 

von Aktionsausschuss 100% S-Bahn

KollegInnen, GewerkschafterInnen und UnterstützerInnen!

Das jahrelange und von der Bundesregierung gewollte Profitstreben der Deutschen Bahn AG, einhergehend mit permanenten Optimierungs- und Sparmaßnahmen in ihren Tochterunter- nehmen, wie der S-Bahn Berlin GmbH, hat zu gravierenden Folgen für die Sicherheit und Stabilität des Zugbetriebes geführt.

Da weder die Bundesregierung noch die Landesregierungen derzeitig der Daseinsvor- sorge nachkommen, erhoffen sich die dort amtierenden Politiker die Lösung für ihre mit der Priva- tisierung der Deutschen Bahn selbst geschaffen Probleme, in deren Fort- setzung und Ausbreitung zu finden.

Mit der 1994 durch die Bundesregierung auf den Weg gebrachte Betreiben der Bahn nach den Regeln der Privatwirtschaft, mussten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner S-Bahn über Jahre das Zerstören eines funktionierenden Nahverkehrsbetriebes miterleben. Nun sollen wir mit der geplanten Ausschreibung der Verkehrsleistungen der Berliner S-Bahn durch den Berliner Senat deren vollständige Zerschlagung und Privat- isierung erfahren.

Es reicht!!! Weder wir S-Bahner/innen noch unsere Fahrgäste brauchen weitere Erfahrungen mit dieser desaströsen Privatisierungspolitik!!!

Die Berliner SPD hat mit ihrem Koalitionsvertrag mit der CDU ihre eigenen Beschlüsse gegen die Ausschreibung der S-Bahn Leistungen bewusst missachtet. Der Dachverband des DGB Berlin Nord/Ost hat eine gleichlautende Beschlusslage, aus der wir Beschäf- tigten leider bisher keine wirksame Unterstützung wahrnehmen. Stattdessen verhandeln nun sogar die Gewerkschaften mit der Politik um Sozialstandards für uns S-Bahner/ innen, deren Inhalte wir Beschäftigten und Gewerkschaftsmitglieder jedoch nicht kennen.

Die Gewerkschaftsführung der EVG, die zum DGB gehört, und die der GDL, die zum DBB gehört, haben erklärt, dass sie die Ausschreibung der S-Bahn lediglich begleiten werden. Einem Arbeitskampf, den weit mehr als ein Drittel der S-Bahn Beschäftigten von ihren Gewerkschaften einfordern, gingen sie bisher aus dem Weg.

Den Funktionären in den Gewerkschaften scheint mehr an ihrer „Sozialpartnerschaft“ und ihrem „Co-Management“ mit der Deutschen Bahn AG zu liegen, als mit ihren Mitgliedern für deren Arbeitsplatzerhalt und für 100% S-Bahn zu kämpfen.

Der S-Bahn Betriebsrat ist zwar bisher bei seinem Beschluss über den Erhalt einer einheitlichen S-Bahn geblieben, aber nur formell und „... solange es möglich ist.“. Die Mehrheit der Mitglieder im S-Bahn Betriebsrat hat schon jetzt alles dafür getan, den Kampf der S-Bahner/innen, gegen die Ausschreibung der S-Bahn Leistungen und damit die Ausschreibung unserer Arbeitsplätze, zu verhindern.

Die 1000 Unterschriften von weit mehr als 25% der S-Bahn Beschäftigten, die damit beim Betriebsrat eine Gesamtbetriebsversammlung während ihrer Arbeitszeit einfordern, hat der Betriebsrat lediglich zur Kenntnis genommen und thematisch nur sehr fadenscheinig aufgegriffen.

Sowohl die Gewerkschaften wie auch der Betriebsrat haben bisher verhindert, dass wir S-Bahn Beschäftigte mit einer Vollversammlung ein deutliches und unübersehbares Zeichen gegen die Ausschreibung der Berliner S-Bahn setzen. Es reicht offensichtlich nicht, dass uns die Manager mit Arbeitshetze und Lohnabsenkung zusetzen. Nein, sie finden offensichtlich auch immer wieder Helfer, die durch ihr Handeln bewusst oder unbewusst den Kampf der arbeitenden Masse bei der S-Bahn, für eine hoffnungsvolle Zukunft aller S-Bahner/innen und ihren Familien, erschweren.

Weitere Informationen findet Ihr unter: Aktionsausschuss.blogspot.com

Wir S-BahnerInnen vom „Aktionsausschuss 100% S-Bahn“ rufen Dich und Deine KollegInnen auf, uns und unsere Forderungen zu unterstützen!!!

Für die Herbeiführung einer Gesamtbetriebsversammlung aller S-Bahner/innen während ihrer Arbeitszeit, durch den Betriebsrat der S-Bahn Berlin GmbH!

Für die Organisation aller uns zur Verfügung stehenden gewerkschaftlichen Mittel, bis hin zum Streik, gegen die Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn, durch die Gewerkschaft der EVG und der GDL!

  • Für den Erhalt aller Arbeitsplätze bei der S-Bahn Berlin GmbH!
  • Für die volle Wiederherstellung der einst funktionierenden S-Bahn Berlin GmbH!
  • Für eine kostenlose S-Bahn für alle Schüler, Arbeitsuchenden, Zeitarbeiter und Senioren!
  • Für 100% S-Bahn im alleinigen Interesse der Bürger/innen und S-Bahner/innen!

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Solidarität!!!

 

 

 


VON: AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN






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