20.000 Unterschriften an Landwirtschaftsminister Aeikens

25.08.13
UmweltUmwelt, Sachsen-Anhalt, Bewegungen, TopNews 

 

von Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Ärzteverein fordert Stopp der Hirnversuche an Affen in Magdeburg

Am 27. August 2013 überreicht die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche Hermann Onko Aeikens, Landwirtschaftsminister von Sa- chsen-Anhalt, rund 20.000 Unterschriften geg- en die am Magdeburger Leibniz-Institut prakti- zierten Hirnversuche an Affen und andere Tier- versuche.

Der Ärzteverein kritisiert diese Praktik als „quälerische Neugierforschung“ und fordert ein Verbot.

"Tierversuche an Affen sind ethisch nicht vertretbar und unnötig. Das Staatsziel Tier- schutz verpflichtet uns, unseren Mitlebewesen unnötige Schmerzen, Leiden und Schä- den zu ersparen. Eine Mehrheit in der Bevölkerung will, dass eine derartige grausame Behandlung von Affen endlich beendet wird, das unterstreicht auch noch einmal die heutige Unterschriftenübergabe", betonte Undine Kurth MdB, tierschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die bei der Übergabe der Unterschriften zugegen sein wird.

Am Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie werden Wüstenrennmäuse und Rat- ten mit Elektroschocks traktiert, und bei Mäusen wird das Gehirn geschädigt.

Affen wird eine besonders große Vorrichtung dauerhaft auf dem Kopf verankert. Das helmartige Konstrukt besteht aus drei Bögen und wird mit sechs durch Haut und Muskel gedrillten Stahlschrauben am Schädelknochen fixiert. Außerdem wird auf dem Schädel ein Metallzylinder über einem Bohrloch angebracht, durch den Elektroden in das Hirnge- webe eingeführt werden. Für die eigentlichen Experimente wird der Kopf der Tiere mit Hilfe des Halteapparates unbeweglich an einem Gestell angeschraubt. Den Affen werden über einen Lautsprecher Tonfolgen vorgespielt, während mit den Elektroden die Nerven- aktivitäten gemessen werden.

Die Tiere werden durch Flüssigkeitsentzug zur Kooperation gezwungen. Nur wenn sie tun, was von ihnen verlangt wird, erhalten sie ein paar Tropfen Wasser. Wenn sie nicht dem Forscherwunsch entsprechend reagieren, sowie außerhalb der Experimente, gibt es nichts zu Trinken. Manche Affen in Magdeburg müssen diese Torturen mehr als zehn Jahre ertragen. Dies geht laut Ärzte gegen Tierversuche aus Veröffentlichungen des Leibniz-Instituts hervor.

„Grausame Tierversuche wie diese finden unter dem Vorwand des medizinischen Nut- zens statt. Tatsächlich jedoch kann man aufgrund der großen Unterschiede nicht von einem Affenhirn auf ein Menschenhirn schließen. Für den Menschen relevante Hirnfor- schung nutzt moderne bildgebende Verfahren am Patienten in Kombination mit Zellfor- schung“, erläutert Dr. med. vet Corina Gericke, Vizevorsitzende der Ärztevereinigung.

In seiner Begründung für die Forderung nach einem sofortigen Verbot der Hirnversuche an Affen verweist der Ärzteverein zudem auf die Einschätzung der Genehmigungsbehör- den in Berlin und München, die derartige Forschungsprojekte nicht genehmigt haben, da das Leid der Affen als zu hoch und der medizinische Nutzen als nicht gegeben erkannt wurden.

Pressetermin:

Die Unterschriftenübergabe durch Dr. Corina Gericke, Vizevorsitzende der Ärzte gegen Tierversuche findet im Beisein von Undine Kurth MdB am 27. August 2013 um 15:00 Uhr im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Leipziger Straße 58, 39112 Magdeburg, statt.

Weitere Information:

Grausame Tierversuche am Leibniz-Institut in Magdeburg

Infoblatt „Tierversuche im Brennpunkt: Magdeburg“ (PDF)

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
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Tel. 0531-60944791
Fax 0531-60944792

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Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundes- weiter Zusammenschluss aus mehreren Hundert Ärzten, Tierärzten und Naturwissen- schaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.


VON: ÄRZTE GEGEN TIERVERSUCHE E.V.






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