E.on – nicht klagen, abschalten!
02.05.12
Umwelt, Wirtschaft, Bewegungen, NRW, TopNews
von ROBIN WOOD
ROBIN WOOD fordert Abschaltung aller AKWs und der Uranfabrik in Gronau
Der Atomkonzern E.on lädt für morgen zur Hauptversammlung in die Grugahalle nach Essen. Anti-Atom-Initiativen aus NRW werden daher dort morgen gegen den unverantwortlichen Atomkurs des Konzerns protestieren.
Auch ROBIN WOOD-AktivistInnen sind mit von der Partie, um den sofortigen Atomausstieg und die Stilllegung der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau zu fordern. ROBIN WOOD wird zudem in der kommenden Woche unter dem Motto „Uranfabrik Gronau abschalten – sonst steigen wir euch aufs Dach“ auf Aktionstour durch NRW gehen.
E.on betreibt hierzulande noch immer vier Atomkraftwerke und ist gemeinsam mit RWE zu einem Drittel an der Uranfabrik in Gronau beteiligt, die den Brennstoff für Atommeiler in aller Welt herstellt. Der Konzern hat aus dem Super-GAU in Fukushima nichts gelernt. Im Gegenteil: Er versucht mit einer Verfassungsklage gegen den von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg milliardenschwere Entschädigungen durchzusetzen.
Dabei ist dieser „Atomausstieg“ ohnehin völlig unzureichend. Das zeigt sich auch an der Uranfabrik in Gronau, die ohne jede zeitliche Einschränkung auch über das Jahr 2022 hinaus Brennstoff für die AKWs in aller Welt produzieren darf. Das ist gefährlich. Die zuständige Atomaufsichtsbehörde in Düsseldorf, das SPD-geführte Wirtschaftsministerium, spricht seit nunmehr einem Jahr von einer Sicherheitsüberprüfung der Uranfabrik Gronau. Ergebnisse aber liegen bis heute nicht vor. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen, Spitzenkandidat der CDU für die Wahlen in NRW, hat eine Überprüfung angekündigt. Ergebnisse? Auch hier Fehlanzeige!
Der Geschäftsführer des UAA-Betreibers Urenco, Joachim Ohnemus, hatte gleich nach der Atomkatastrophe in Fukushima gravierende Sicherheitsmängel der Uranfabrik in Gronau eingeräumt. Einem Flugzeugabsturz würde die Uranfabrik nicht standhalten, gab er gegenüber der Presse zu.
„Die Folgen eines Atomunfalls in Gronau wären fatal“, sagt ROBIN WOOD - Energiereferent Dirk Seifert, „und der normale Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau ist für viele Menschen in den Ländern, aus denen das Uran stammt, schon jetzt eine Katastrophe. Denn der Uranabbau ist mit enormen Umwelt- und Gesundheitsschäden verbunden. Auch deshalb gehört die Uranfabrik Gronau endlich abgeschaltet.“
Wie gravierend die Folgen des Uranabbaus selbst für Beschäftigte in einem Industrieland wie Deutschland sind, zeigt der Fall der Wismut AG, die bis Anfang der 90er Jahre Uran für die Sowjetunion abgebaut hatte. Bis heute sind damit zusammenhängende Berufskrankheiten (Krebs, Staublunge etc.) von 20.000 Menschen anerkannt. Über sieben Milliarden Euro wird die bis heute anhaltende Sanierung dieser Atommüllkippe voraussichtlich kosten. Angesichts solcher Schadensbilanzen verweigern Bundesregierung, E.on und RWE genaue Angaben über die Herkunft des Urans für die Verarbeitung in Gronau. Bekannt ist, dass die Anlage in Gronau einen größeren Teil des Urans über den französischen Atomkonzern Areva bezieht. Areva betreibt Uranabbau u.a. im Niger, einem der ärmsten Länder der Welt. Unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Umgebung rund um die Uranminen bei Arlit und Akokan der Boden, das Grundwasser und die Luft radioaktiv belastet sind.
Vom 8. bis 12. Mai wird ROBIN WOOD mit Unterstützung von Anti-Atom-Initiativen eine Aktionstour durch NRW für die Stilllegung der Uranfabrik Gronau starten. Von Bonn über Köln, Bielefeld und Münster geht es bis Düsseldorf. Die Protestaktionen mit Deutschlands größtem mobilen Kletterberg beginnen jeweils ab 14 Uhr in den Innenstädten.
Mehr Informationen unter: www.robinwood.de/uran
VON: ROBIN WOOD
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