Genf (pda) - Das positive Bild, das die Kommunistische Partei Frankreichs (KPF) in der ersten Runde der Gemeindewahlen abgab, hat im zweiten Umgang einige Kratzer erhalten. Vor einer Woche konnte die KPF der Rechten auf Anhieb die Städte Dieppe, Saint-Claude und Vierzon entreissen und war in allen bisher von ihr verwalteten Städten in aussichtsreicher Position für den zweiten Wahlgang. Am Ende aber musste die KPF mit Calais sowie Montreuil und Aubervilliers wichtige Städte abgeben. In Calais arrangierten sich die Gaullisten mit dem Front national, der sich im zweiten Wahlgang zugunsten der rechten Kandidatin zurückzog. In den beiden Banlieue-Städten Aubervilliers und Montreuil hatten sich wie andernorts die Sozialdemokraten bzw. die Grünen in der Stichwahl trotz einer besser platzierten KPF nicht zurückgezogen, profitierten aber vom Rückzug der Rechten und vermochten so die Kommunisten zu überrunden.
Dort, wo die Sozialdemokraten im zweiten Wahlgang nicht mehr antraten, haben sich ihre Stimmen wie so oft sehr schlecht auf die KP übertragen. Daher gelang es auch nicht, die alten Hochburgen Le Havre, Nîmes oder Sête für die Linke zurückzuerobern. Bei den Kantonalwahlen musste die KPF im Département Seine-Saint-Denis die Mehrheit erstmals in der Geschichte dieses Départements an die Sozialdemokraten abgeben, konnte dagegen im Département Allier (Auvergne) die Rechte von der Mehrheitsposition verdrängen.