Von Joachim/Puma Schmidt
Nun hat Rausch eine neue Digitalshow entworfen, was für mich zum Besten gehört, was er je gemacht hat. Der Bildschirmschoner als Träger von Kunst, das ist deshalb so suggestiv in der Wirkung, weil man von seinen Arbeiten so fasziniert wird, dass man in seine Welt hineingezogen wird, und gar keine Lust mehr hat in die vernetzte Warenwelt, in den Rechner hineinzugehen. In seinen Collagen werden virtuos den Farben Bedeutungen unterlegt und damit das gegenwärtige Sein verwandelt, man erkennt im Figurativen durchaus bekannte Persönlichkeiten, man stutzt über die Durchdringung äusserer und innerer Realitäten. Das Ziel: Decodieren und neu zusammensetzen. Das ist so komplex und gleichzeitig verspielt,dass der Bildschirmschoner nie langweilig wird. Besonders eindrucksvoll gebiert sich seine obsessive Herangehensweise an die politische Dimension auf den grossformatigen Flachbildschirmen. Jetzt hat man plötzlich Kunst an der Wand, statt Dieter Bohlen oder einem flackernden Kaminfeuer.
Zu bestellen ist die Digitalshow für 7.80 Euro bei Rausch.B@web.de oder auch bei mir, womit ich eigentlich nur ausdrücken will, wie uneingeschränkt begeistert ich bin.
In der Videothek um die Ecke ist unbedingt auszuleihen: 'Across the Universe'.
Es ist erstaunlich, das eine Art Musical dem Thema Sixties Revolte gerecht wird. Die Regisseurin hat wohl kiffenderweise Marx und Marcuse gelesen, dialektisch Beatlessongs aufbereitet, Filmkunst geschaffen, ein sinnliches Vergnügen inszeniert und Zeitgeschichte sehr nahe gebracht. Grosses Kino!
Mein Freund und Mitstreiter aus glorreichen Tagen Bernd Rausch (Magazin Saarhexe, Voyeur, Blaue Liebe, SOG Theater und heute noch Stadtzeitung Online über takt@takt.de) benutzt den Computer als Werkzeug um fantastische Bilderwelten zu komponieren. 'Seine Bilder sind Bildgemälde' sagt der Kunstkritiker Mya Rysa 'sie entspringen der Avantgarde und der Postavantgarde und sind zugleich ein Bruch mit ihr'.