von Prof. Kum’a Ndumbe - Reinhold Schramm (Bereitstellung)
Afrika in der NS-Planung eines großgermanischen Reiches
[Auszug]
»Die Neugestaltung Europas visierte die Zwangsvereinigung Europas unter deutscher Herrschaft, Staaten wie Frankreich oder die Sowjetunion hätten zu existieren aufgehört, man hätte den Franzosen nur einen kleinen Reststaat Burgund überlassen, und die Grenzen des Großgermanischen Reich Hitlers wären bis zum Ural vorgestoßen. Dieses neugestaltete Europa hätte einer kolonialen oder tropischen Ergänzung bedurft.
Die ehemaligen deutschen Kolonien wären einer solch großen Aufgabe nicht gewachsen. Da außerdem Frankreich und Belgien zu existieren aufgehört hätten und einer deutschen Verwaltung unterstehen würden, wäre auch deren Kolonialbesitz hinfällig geworden. Auch das kolonisierte Afrika musste also neugestaltet werden, denn dieser Kontinent sollte als ganzes als tropische Ergänzung und Rohstofflieferant für den Großwirtschaftsraum des neugestalteten Europa fungieren.
Das Kernstück der deutschen Kolonisation wäre das „Mittelafrikanische Kolonialreich“, ein Kriegsziel des wilhelminischen Deutschlands schon im ersten Weltkrieg gewesen. Kurt Weigelt, Direktor der Deutschen Bank und zugleich Leiter des Amtes Wirtschaft des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP, fasste in einer Denkschrift im Juli 1940 diese Ambitionen so zusammen:
„Wirtschaftlich betrachtet sind von höchstem Wert die Länder an der Guineaküste. Ausgehend von unserem alten dortigen Besitz (Togo und Kamerun) bildet der Raum: Goldküste-Togo-Dahomey-Nigeria-Kamerun das ideale Kernstück eines deutschen Afrikabesitzes. Mit seinen weit über 30 Millionen Einwohnern ist dieses Gebiet nicht nur das Optimum des tropischen Ergänzungsraumes, sondern deckt bis auf wenige Ausnahmen (Kupfer) die nationalwirtschaftlich wichtigen Erfordernisse der Heimat. Es kann holzwirtschaftlich durch Hinzunahme des französischen Kongogebietes noch vervollständigt werden, wodurch es zugleich in voller Breite an den belgischen Kongo grenzt, der währungs- und arbeitsmäßig angeschlossen –u.a. auch die Deckung des Kupferbedarfs bringen würde. Auf dem Wege zu diesem Gebiet liegen die erwähnten Eisenerze von Conakry und Phosphate des französischen Marokko (Sonderabmachungen) und liegen flug-und marinetechnische Stützpunkte von Bathurst bzw. Dakar
Ein solcher deutscher Ergänzungsraum in Westafrika wird zudem infolge seiner Lage starke Ausstrahlungen auf die übrigen Randländer des Südatlantik haben“ (1)
Zur Vervollständigung des Ganzen wären auch noch Nord-und Südrhodesien und Südwestafrika zum Mittelafrikanischen Kolonialreich hinzugekommen. Im südlichen Afrika hätte man den Portugiesen eventuell noch Angola und Portugal überlassen, aber das segregationistische Südafrika hätte die Aufgabe zugeteilt bekommen, die Schwarzen und andere „farbige“ Völker in diesem Raum in enger Kooperation mit dem faschistisch beherrschten Mittelafrika in Schach zu halten. Der nordafrikanische Raum wäre mit deutschen Stützpunkten indirekt von Deutschland beherrscht, aber verwaltet von Mussolini, der aber gegen Hitlers Pläne von einem italienischen neuen „Imperium Romanum“ in Nordafrika träumte.
Das Mittelafrikanische Kolonialreich, gesichert durch militärische Stützpunkte in Nordafrika, an der West und Ostküste und durch Südafrika, sollte mit dem neugestalteten Europa ein „Eurafrika“ bilden, das den Europäern erlauben sollte, eine autarke Großmacht zu werden, die dann gegen Nordamerika siegreich hätte auftreten können.« (Vgl.)
[Ein ungeschminkter Auszug zur NS-Planung des deutschen Finanz- und Monopolkapitals.]
Anmerkung
1 Dr. Kurt Weigelt, Leiter des Amtes Wirtschaft des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP und Direktor der Deutschen Bank, Kolonialwirtschaftliche Denkschrift, Juli 1940, Bibliothek des Auswärtigen Amtes, Bonn/Berlin, FA 290 :44.
Quelle: Afrika in der NS-Planung eines großgermanischen Reichs. Autor: Prof. Kum’a Ndumbe. Vgl.: Wirtschaftliche und Geostrategische Bedeutung Afrikas für das Großgermanische Reich.
http://www.africavenir.org/fileadmin/downloads/occasional_papers/Ndumbe_NS_Planungen_Afrika.pdf
VON: KUM’A NDUMBE - REINHOLD SCHRAMM (BEREITSTELLUNG)