von Dominik Rößler
»Widerstand und Auswärtiges Amt« erscheint am 8. Oktober bei Siedler
Während der Zeit des Nationalsozialismus trug- en die meisten Mitarbeiter des Auswärtigen Amts die Politik des Regimes mit, so weitgehend der Konsens der aktuellen Forschung.
Es gab im Amt jedoch auch Gegner der NS- Herrschaft. Wie vielfältig die Formen des Widerstands im Auswärtigen Amt waren und wie schmal der Grat zwischen Mittäter, Mitläufer, Regimegegner und Widerständler oftmals verlief, zeigt nun erstmals das Buch »Widerstand und Auswärtiges Amt. Diplomaten gegen Hitler«, das am 8. Okto- ber 2013 bei Siedler erscheint.
Der von Jan Erik Schulte und Michael Wala herausgegebene Band bietet anhand von individuellen Beispielen eine Gesamtschau auf Protagonisten und deren Handlungsweisen und beleuchtet die unterschiedlichen Facetten des Widerstands im Auswärtigen Dienst.
Unmittelbar nach Kriegsende entstand der Mythos eines im Auswärtigen Amt breit ver- orteten Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime. Jüngere Forschungen haben jedoch gezeigt, wie wenig breit gestreut ein Widerstand unter Hitlers Diplomaten tatsächlich war und wie schwierig es ist, eine klare Grenze zwischen Mittäter und Widerständler zu ziehen. Eine geschlossene Opposition des Auswärtigen Amts gegen Hitler hat es nicht gegeben, wohl aber einen Widerstand, bei dem einzelne Angehörige oder Pensionäre des Amts mit Mitgliedern anderer Widerstandszirkel außerhalb des diplomatischen Dienstes konspirierten.
Neben den Köpfen des Attentats vom 20. Juli 1944 und dem prominenten Staatssekre- tär des Auswärtigen Amtes Ernst von Weizsäcker widmet sich das Buch vor allem den vergessenen Widerstandskämpfern sowie der Phase der Aufarbeitung nach 1945 und den darin eingewobenen erinnerungspolitischen Herausforderungen.
Jan Erik Schulte, geboren 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher zur Geschichte des Nationalsozialismus und arbeitet zur Zeit an einer Geschichte der SS.
Michael Wala, geboren 1954, ist Professor für die Geschichte Nordamerikas an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte der internationalen Beziehungen veröffentlicht, darunter auch ein Buch über die Tätigkeit des Botschafters von Prittwitz und Gaffron in den USA.
Die Herausgeber Jan Erik Schulte und Michael Wala stehen auf der Frankfurter Buchmesse für Interviews zur Verfügung.
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