Veterinäramt lässt illegalen Welpentransport weiterfahren // Tierheim musste beschlagnahmte Hunde an Händler rausgeben

04.08.22
BewegungenBewegungen, Umwelt, Bayern, TopNews 

 

Statement der globalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN

Am vergangenen Dienstag haben Bundespolizisten am Grenztunnel Füssen sieben Welpen und die angebliche Mutterhündin aus einem illegalen Transport befreit. Die Tiere hatten weder einen gültigen Tollwutschutz noch andere für die Einfuhr notwenigen Dokumente. Das Veterinäramt Ostallgäu hat dennoch keinen Grund für eine Sicherstellung gesehen. Nun musste das Tierheim Marktoberdorf die Hunde zwangsweise wieder an die dubiosen Händler übergeben. Dazu kommentiert Birgitt Thiesmann, Expertin illegaler Welpenhandel bei VIER PFOTEN:

„Dass die sieben Welpen und die Hündin wieder an die Händler zurück gegeben werden mussten, ist ein absoluter Skandal! Nachdem die Bundespolizeiinspektion Kempten ursprünglich eine so hervorragende Arbeit geleistet und die Not der Tiere sofort erkannt hat, scheitert es jetzt am absolut unverständlichen Vorgehen des Veterinäramts Ostallgäu. Die Nachfragen von VIER PFOTEN blieben unbeantwortet. Das Veterinäramt hüllt sich in Schweigen.

Dieser Fall ist besonders tragisch, da die sieben Welpen bei der Aushändigung an die Welpenhändler an blutigem Durchfall litten und vom Tierheim Marktoberdorf zudem positiv auf Giardien getestet worden sind. Giardien sind Darmparasiten, die auch für Menschen gefährlich werden können. Möglicherweise leiden die Hunde noch an weiteren Krankheiten, die in der Kürze gar nicht erst diagnostiziert werden konnten. Unser Erfahrung nach sterben üblicherweise mindestens die Hälfte der illegal importierten Welpen an hochansteckenden Krankheiten. Tierheimleiterin Michaela Schmid hat VIER PFOTEN außerdem berichtet, dass die Welpen laut Heimtierausweisen alle am 10. März dieses Jahres geboren worden sein sollen, jedoch augenscheinlich unterschiedlich alt waren und auch einen unterschiedlichen Zahnstatus aufwiesen. Zudem berichtete Schmid, dass das vermeintliche Muttertier ihrer Auffassung nach nicht zwingend zu allen Welpen gehöre. Die illegalen Welpenhändler können nun unter den Augen des Veterinäramts Ostallgäu ihrem perfiden Geschäft unbesorgt weiter nachgehen und die kranken Tiere verkaufen. Damit wurde das traurige Schicksal der Hunde besiegelt“, sagt Birgitt Thiesmann, Expertin illegaler Welpenhandel bei VIER PFOTEN.







<< Zurück
Diese Webseite verwendet keine Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz