Ein Kommentar von Georg Korfmacher, München
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, klagte schon H. Heine. Und die Lage scheint sich seitdem kaum geändert zu haben. In welcher Demokratie leben wir? Leben wir überhaupt noch in einer Demokratie? Sind wir wirklich schon so verblödet, dass wir den von uns demokratisch gewählten Politikern alles durchgehen lassen, was die am Volk vorbei so alles eigenmächtig machen? Dabei sind wir vorgewarnt. Mit F. Merz (CDU) hat sich bereits ein BlackRock-Lobbyist in das höchste Parteiamt der CDU vorgearbeitet und auf der SZ-Konferenz in Berlin sein Credo kundgetan: Fachkräfte, Produktion, Kapital. Nachtigall, ick hör dir trapsen! In den USA ist die Regierung spätestens seit Obama mit BlackRock durchseucht. Jetzt ist BlackRock sogar Berater der EU-Kommission und unser grüner Wirtschaftsminister will auch eine BlackRock-Frau in eine leitende und entscheidende Stelle in seinem Ministerium holen. Noch im September d.J. hat sich eine Konferenz im Audimax der Universität Potsdam mit dem größten Vermögensverwalter der Welt und seinen Machenschaften beschäftigt. Das markanteste Projekt der BlackRock-Frau ist das sog. Helikoptergeld. Weiß unser Wirtschaftsminister wirklich nicht, auf welchem Vulkan er da tanzt. Verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik darf nicht durch einen Turbokapitalismus-Geist à la BlackRock pervertiert werden.
Wer oder was steckt hinter dieser ominösen Vermögensverwaltung und Weltmacht, die bei uns kaum jemand kennt, obwohl sie an allen 40 Dax-Unternehmen, bei sieben sogar mehrheitlich, beteiligt ist und damit bereits ganz erheblich unser Wirtschaftsgeschehen beeinflußt. Dazu Dr. Werner Rügemer schon 2020: „Was die Einflüsse von BlackRock so gefährlich macht, ist die tiefe Vernetzung untereinander und mit allen Schlüsselbereichen der Wirtschaft. …….... Darüber hinaus sind sie Teilhaber bei international führenden Wirtschaftsprüfern und Ratingagenturen wie Moody’s. Inzwischen sind sie auch unmittelbar in der US-Regierung vertreten und beraten die EZB.“
Ist unser Wirtschaftsminister wirklich so naiv, dass er das alles nicht weiß, oder will er jetzt erst recht den Geist von BlackRock tief in unsere Wirtschaftsentscheidungen eingreifen lassen. Die aufgeklärten Grünenwähler hätten das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei Ihrer Wahl nicht gewollt und dürfen heute ebsnso wenig wie die Gesamtbevölkerung völlig undemokratisch einfach übergangen werden. Denn wer will sich schon in die Fänge einer weltweit agierenden Finanzkrake begeben, die z.B. in Bangladesch eine der größten Kreditgeberin war, größer noch als China mit seinen Investitionsprogrammen, bis dann das Regime dort unter der Korruption der Herrscherfamilie kollabierte. Aber um nationale Interessen kümmert sich BlackRock sowieso nicht. Es geht nur um Geld und Rendite ohne Rücksicht auf Verluste. Und das BlackRock-Geld schwappt in Nanosekunden um die Welt auf der Suche nach der nächsten Beute. Die BlackRock-Frau muss zwar als neue Abteilungsleiterin noch vom Kabinett bestätigt werden, was aber eine reine Formsache ist. F. Merz wird sich freuen, dass jetzt endlich der Geist von BlackRock die Grundsatzabteilung unseres Wirtschaftsministeriums beherrschen soll.