"Kassieren, putzen, kellnern – inzwischen ist jede neunte Frau auf einen Nebenjob angewiesen"

05.10.12
FeminismusFeminismus, Soziales, Wirtschaft, Politik, News 

 

„Frauenarbeit ist immer häufiger prekäre Arbeit, die nicht zur Existenzsicherung ausreicht. Wie sonst lässt sich erklären, dass insbesondere die Zahl der Frauen, die neben ihrer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung einen Nebenjob ausüben, seit Jahren stetig ansteigt. Diese beschäftigungs- und sozialpolitische Fehlentwicklung muss endlich gestoppt werden!“, folgert Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion von DIE LINKE, aus den aktuellsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Ploetz erklärt weiter: „Inzwischen ist jede neunte Frau (11,2 Prozent) auf einen Job neben der Hauptbeschäftigung angewiesen – das heißt, insgesamt müssen fast 1,5 Millionen Frauen z.B. früh morgens vor ‚regulärem‘ Arbeitsbeginn schon putzen gehen oder nach der Arbeit bis tief in die Nacht kellnern oder am Wochenende im Supermarkt an der Kasse stehen. Im Jahr 2003 lag die Zahl noch bei etwas über 800.000 bzw. 6,7 Prozent – ähnlich dem Niveau der Männer heute (7,2 Prozent). Insbesondere Frauen werden also so niedrig bezahlt, dass sie auf einen zweiten Job angewiesen sind. Und selbst wenn diese Nebenjobs helfen, kurzfristig geradeso über die Runden zu kommen – zu einer eigenständigen Existenzsicherung im Alter können Minijobs durch ihre sozialrechtliche Sonderstellung keinen Beitrag leisten. Die Altersarmut von Frauen wird weiter um sich greifen. Deswegen müssen Minijobs mit regulärer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung gleichgestellt werden. Wir brauchen Arbeitsbedingungen und Löhne, die existenzsichernd sind statt einer Ausweitung der Minijobgrenze auf 450 Euro und Pseudo-Mindestlohnkonzepte!“







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