Prozessionsweg radikal verkürzt
Von Claude Michael Jung
Erstmals veranstaltet der Deutsche Gewerkschaftsbund Saar seine zentrale Festveranstaltung am 1. Mai (Tag der Arbeit) auf dem Platz vor dem Saarbrücker Staatstheater (Tblisser Platz). Dies ließ der Saar-DGB durchsickern. Laut Eugen Roth, Landesvorsitzender des DGB Saar wird die Großveranstaltung dieses Jahr lediglich vom Deutsch-Französischen Garten in die Innenstadt verlegt. Ablauf und Charakter des Tags der Arbeit in Saarbrücken stehen nach wie vor unter dem bewährten Motto: 'Protest und Fest'. Der diesjährige Slogan des DGB lautet ein wenig ironisch: „Gute Arbeit muss drin sein!".(Anm.d. Red: -Ob für die gute Arbeit auch gutes Geld bezahlt werden muss, lässt der DGB dabei offen) Wie jedes Jahr startet auch 2008 um 11.00 Uhr ein Demonstrationszug am Saarbrücker Schlossplatz. Gegen 12 Uhr beginnen dann, wie immer, auf dem Tblisser Platz die politischen Reden.
Wie aus Gewerkschaftskreisen des saarländischen Thekenvereins zu erfahren war, will der Saar DGB in diesem Jahr Rücksicht auf seinen vielen fußkranken Mitglieder nehmen und hat sich deswegen entschlossen den ansonsten überlangen Prozessionsweg radikal zu verkürzen. Vom Saarbrücker Schloss zum Tblisser Platz sind es lediglich noch einige Hundert Meter, was das Tragen von schweren Fahnen und Transparenten erheblich erleichtert.
Derweil sollen einige Bundestagsabgeordnete der SPD bereits Bedenken gegen die neue Aufmarschroute des DGB angemeldet haben. Laut einer, sich hartnäckig haltenden Flüsterparole, soll ein bekannter saarländischer Thekenphilosoph den „Hartz IV Verbrechern" gesteckt haben, sie könnten bei Überquerung der Saarbrücke in den Genuss eines Vollbades im großen Strom der Saarländer gelangen. Bereits im vergangenen Jahr kam es am Saarbrücker „Tag der Arbeit" zu zahlreichen Unmutsäußerungen gegen die Sozis.
Aus aktuellem Anlass mahnt der Saar DGB alle Teilnehmer am diesjährigen Fest-Umzug zur Besonnenheit. Insbesondere sei es im Angesicht der Welternährungskrise unverantwortlich mit frischen Lebensmitteln wie Eiern, Melonen und Tomaten nach den Sozen zu werfen, betonte Oswald Rülbser, Sprecher der Saar-Thekengewerkschaft (STG). Wie Rülbser weiter sagte, sei auch das Verbrennen von SPD Fahnen, wegen der Geruchsbelästigung in der Saarbrücker Innenstadt, nicht mehr zeitgemäß. Die Saar-Thekengewerkschaft wird aus diesem Anlass mehrere Verkaufsstände mit umweltfreundlichen SPD Fahnen, sowie Strohpuppen führender Spezialdemokraten, entlang der Marschroute aufbauen. „Zündhölzer gibt es gratis dazu", so Oswald Rülbser.
Gastredner beim diesjährigen „Tag der Arbeit" ist Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der GdP (Gewerkschaft der Polizei). Für den Nachmittag verspricht der DGB ein hochkarätiges Kulturprogramm sowie Komplettbetreuung für die lieben Kleinen. Weiter weist der Saar DGB darauf hin, dass der diesjährige 1. Mai auf einen Donnerstag fällt und somit der Freitag als Brückentag zur postumen Katerbetreuung genommen werden kann.