Köln (pr-sozial) - Nach Angaben des Vereins Frauenwürde hat der zu knapp bemessene Regelsatz bei Hartz IV zu mehr ungewollten Schwangerschaften geführt. Wie der in der Schwangerenkonfliktberatung christliche Verein am Montag in Köln mitteilte, gaben die betroffenen Frauen an, von ihrem knapp bemessenen Geld keine sicheren Verhütungsmittel bezahlen zu können. «Das Geld für die Pille brauche ich, um für meinen Mann und meine zwei Kinder eine halbe Woche für`s Frühstück einzukaufen" sagte eine Betroffene ihrer Beraterin. Also nicht zu finanzieren, wenn der Regelsatz 311 € pro erwachsene Person bei Verheirateten und Zusammenlebenden oder 345 € für Alleinstehende beträgt. Davon sollen Ernährung, Kleidung, Hygieneartikel und mehr bezahlt werden, berichtete Frauenwürde-Vorsitzende Annegret Laakmann. Die Pille kostet etwa zehn Euro monatlich, eine Spirale hingegen 150 Euro.
Bis das Gesetz geändert wird, wollen der Frauenwürde e.V. und die in den Beratungsstellen des Vereins tätigen Beraterinnen die Schaffung von kommunalen oder privaten Hilfsfonds vorantreiben, an die sich Frauen mit wenig Geld zur Deckung von Kosten für Verhütungsmittel wenden können.«Ein weiteres Ärgernis sind die fehlenden Kenntnisse bei manchen Angestellten der örtlichen ARGE über die vor allem jungen schwangeren Hartz IV-Empfängerinnen, die noch im Elternhaus wohnen, zustehenden Mittel. Dieser Umstand führt häufig zu ermüdenden Diskussionen, deren Erfolg auch schon mal eingeklagt werden muss», so Laakmann.