Veranstaltung in Krefeld: Der Einzige und sein Eigenheim
19.04.08
TopNews, Soziales, Düsseldorf, NRW
Angeblich sind viele lokale Wohnungsmärkte in Deutschland"entspannt", haben sich vom "Anbieter-" zum "Nachfragemarkt" gewandelt. Kein Wunder angesichts des demografischen Wandels, der in den alt- industiellen Städten des Rhein-Ruhrraums schon heute zu nachlassender Nachfrage nach Wohnungen infolge schrumpfender Bevölkerung führt. Leerstände sind inzwischen kein auf den Osten der Republik beschränktes Phänomen mehr. Doch spüren viele Menschen von diesem neuen Luxus des Überflusses nichts. Gerade im unteren Segment des Wohnungsmarktes steigen die Mieten. "Hartz 4" hat hier zu einer ganz spezifischen Nachfrage- situation geführt, die zudem von weitgehenden Ende des sozialen Wohnungsbaus und der voranschreitender Privatisierung ehemals öffentlicher Wohnungsbestände befördert wird. Diese Nöte tauchen in der neuen Sehnsucht nach "selbstbestimmtem Wohnen" nicht auf, die seit einigen Jahren in bürgerlichen Kreisen sehr angesagt ist. In der Konsequenz fallen die Städte in ihrer sozialen Struktur zusehends auseinander. Die freiwillige Segregation der einen bedingt die erzwungene Segregation der anderen. Dass dies nicht ohne Konsequenzen bleiben kann, zeigen die französischen Vorstädte oder zunehmend prekären Lebensbedingungen in Quartieren, auf die die Hauptlast von Zuwanderung und ökonomischer Ausgrenzung fällt.
Referent: Dr. Stefan Hochstadt (Soziologe, FB Architektur FH Dortmund)
Am 06. Mai 2008 um 19.00 Uhr in der Fabrik Heeder (kleiner Saal), Virchowstr. 130 in Krefeld (drei Fußminuten vom HBF).
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