Protest-E-Mails an die frisch gewählte niedersächsische Landesregierung

03.03.08
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„Holen Sie Gazale Salame zurück nach Hause!"

Verden (sk) - Seit Ende letzter Woche fordern Bürgerinnen und Bürger mit Protest-E-Mails von der frisch gewählten niedersächsischen Landesregierung, dass Frau Gazale Salame, die vor drei Jahren schwanger mit ihrem jüngsten Kind aus Niedersachsen in die Türkei abgeschoben wurde, wieder nach Deutschland zurückkehren darf.

Gazale Salame lebte vor ihrer Abschiebung 17 Jahre im Landkreis Hildesheim. Die Türkei kannte sie nur von der Durchreise, geboren wurde sie im Libanon. Die Aktion wird organisiert vom Online-Bürgernetzwerk Campact und unterstützt vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat und Pro Asyl. Die Protest-Mails können unter

http://www.campact.de/bleibe/ml1/mailer versandt werden.

„Zurück in Deutschland blieben der Ehemann von Frau Salame und zwei ihrer Kinder", erläutert Stefanie Hundsdorfer von Campact. „Die Familie leidet heftig unter der Trennung. Frau Salame ist seit ihrer Abschiebung depressiv, sie ist derzeit akut selbstmordgefährdet."

„Gazale Salame war in Niedersachsen bestens integriert: Sie ging hier zur Schule, heiratete, wurde Mutter. Sie und ihr Mann Ahmed Siala sprechen fließend deutsch, er kommt als Geschäftsführer einer Schlachterei für das gesamte Einkommen der Familie auf", so Hundsdorfer weiter. Mit der Türkei verbinde beide Ehepartner nichts. Und dennoch wolle das niedersächsische Innenministerium auch Ahmed Siala dorthin ausweisen - obwohl er die Türkei nie betreten habe und nicht wisse, wie er dort für das Auskommen seiner Familie sorgen könne.

„Die frisch gewählte niedersächsische Landesregierung muss nun handeln: Sie muss Frau Salame in den ersten hundert Tagen ihrer Amtszeit zu ihren Kindern nach Hildesheim zurückkehren lassen", so die Organisatoren der Aktion. Alle Mitglieder der Familie Gazale/Siala müssten eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten. Jeder weitere Tag der Trennung sei zu viel.







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