Zur Geschichte der Arbeiterbewegung

04.03.08
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Dokumentiert: Der Kampf der Lip-Arbeiter in Besancon, Frankreich

In diesen großen Zeiten in denen  die NOKIA  Belegschaft in Bochum keinen konsequenten Kampf gegen  den Arbeitsplatzraub des Kapitals führen will, einer Politik vertraut, die ihr alles verspricht und nichts hält und nicht feststellt, dass dieses Gesellschaftssystem eine Sauerei ist, samt ihren "Sonntagsreden", bedarf es der Diskussion wie man in Zukunft der Arbeitsplatzzerstörung begegnet. Es kann nicht sein, dass es nur "Abfindungsarbeitskämpfe" gibt mit Sozialplanpflästerchen.
Gewerkschaften die nur Tarifauseinandersetzungen führen und nicht den Kampf um jeden Arbeitsplatz  an die Spitze ihrer Politik stellen, werden ihre Daseinsberechtigung verlieren.


Der Kampf der Lip-Arbeiter in Besancon, Frankreich

Aus der Zeitung Arbeiterpolitik - Informationsbriefe der Gruppe Arbeiterpolitik,
14 Jahrgang
Nummer 4
6 Oktober 1973

Die Firma Lip, 1867 in Besancon gegründet, hat sich in Frankreich einen Namen durch ihre Präzisionsuhren gemacht. Das Unternehmen beschäftigt 1300 Arbeitskräfte, davon sind 52 Prozent Frauen. Neben 80 leitenden Angestellten und 175 Angestellten überwiegen die gelernten und qualifizierten Arbeitskräfte, obwohl seit einigen Jahren eine Tendenz festzustellen ist, sie durch angelernte Arbeitskräfte zu ersetzen. Als eines der großen Unternehmen der Branche hat Lip in den 1960er Jahren in dem Maße an Gewicht verloren, in dem kleinere Uhrenfabrikanten in die Abhängigkeit von Großbetrieben wie Kelton, Ebauche SA oder Bulova gerieten. Auch durch die zusätzliche Fabrikation von Werkzeugmaschinen, ziviler und militärischer Feinmechanik konnte der Abstieg auf einem von schweizer und japanischer Konkurrenz heiß umkämpften Markt nicht verhindert werden. Stand Lip 1967 noch mit 91,8 Millionen Franc Umsatz auf dem 55. Platz der größten mechanischen Betriebe Frankreichs, so fiel das Unternehmen 1969 mit 76,7 Millionen auf den 77. Platz zurück. Außerdem sank sein Anteil an der französischen Uhrenproduktion von 20 Prozent im Jahre 1963 auf 10 Prozent 1970 und 5 Prozent 1972. So mußte Lip, bis 1967 ein Familienunternehmen, in jenem Jahr bereits 43 Prozent und in der Folgezeit etwa bis zu 60 Prozent der Aktien an den Schweizer Konkurrenten und Uhrengiganten Ebauche SA verkaufen, der zum Holding ASUAG gehört. Als Lip in den letzten Jahren auch mit neuen Uhrenmodellen kein Einbruch auf dem Markt gelang, stand der Firma das Schicksal jener hundert Uhrenfabriken bevor, die seit 1960 Konkurs anmelden mußten oder fusionierten. Heute gibt es nur noch 150 Uhrenhersteller. Erneute Kredite, die auf Druck einer Bankgruppe die Gesellschaft Ebauche SA 1972 dem Unternehmen gewährte, änderten nichts an der Entwicklung zum Konkurs. Schloß die Bilanz 1971 mit einem Gewinn von 700 000 Franc ab, so verzeichnete sie 1972 einen Verlust von 6,8 Mill. Franc.
Die Konkurrenzschwierigkeiten von Lip wurden dadurch vergrößert, daß Ebauche SA relativ offen die Liquidierung von Lip betrieb. Darauf deutete schon das Ungleichgewicht in den kommerziellen Beziehungen hin:
Während Lip 1972 für 8 Millionen Franc Waren von Ebauche bezog, kaufte die Schweizer Firma nur für 2 Millionen Franc. Schließlich vertrieb Lip seit dem 1. Januar 1973 die schweizer Marke Certina und machte damit seinen eigenen Produkten Konkurrenz. Die genaueren Vorstellungen von Ebauche kommen in einem Reorganisationsplan zum Ausdruck, der in die Hände der streikenden Arbeiter fiel. Danach sind massive Entlassungen vorgesehen, Lohnstop für ein Jahr, Beseitigung der erkämpften so genannten gleitenden Lohnskala und anderer sozialer Vorteile. Die von Ebauche angekündigte "effektive und rationelle" Reorganisation beabsichtigt, alle Sektoren der Fabrik, die keine Uhren fabrizieren aufzulösen, auch die Forschungsabteilung, und lediglich einen Montagebetrieb für die aus der Schweiz gelieferten Rohfabrikate beizubehalten. Damit sollte der Markenname Lip und das Verkaufsnetz für Produkte von Ebauche nutzbar gemacht werden. Die Einschränkung der Produktion würde nicht nur einen Teil der Lip-Arbeiter, sondern auch der 9000 in 300 Zulieferer-Firmen von Lip Beschäftigten arbeitslos machen.
Ebauche setzte diesen Plan seit Anfang 1973 dadurch in die Praxis um, indem sie keine neuen Arbeitskräfte mehr einstellte, keine Aufträge mehr annahm und die Produktion drosselte. Die Belegschaft wurde durch vage "Wir-sitzen-a1le-in-einem-Boot-Parolen" hingehalten und zeitweilig beruhigt. Aber bereits im April und Mai demonstrierten dann die beunruhigten Arbeiter für die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze. Am 12.Juni jedoch, als der Plan bekannt wurde, Lip zu "reorganisieren", sperrte die aufgebrachte Belegschaft die beiden Direktoren ein, besetzte die Fabrik und organisierte seit Mitte Juni die Produktion.
Bei ihrem Entschluß, die Produktion unter eigener Kontrolle weiterzuführen, kam ihr der hohe Grad gewerkschaftlicher Organisation zugute und die Kampferfahrung vergangener Jahre aus einer Reihe heftiger Arbeitskämpfe: In einer Branche, in der vornehmlich zu Weihnachten und zur Zeit der Kommunion die meisten Waren verkauft werden konnten, folgten auf Zeiten intensiver Produktion Entlassungen und Kurzarbeit. In den Monaten der Flaute versuchte der Kapitalist Fred Lip nahezu periodisch, Löhne zu kürzen oder bei vollen Auftragsbüchern bewilligte Zugeständnisse zurückzunehmen. Konnte also die Belegschaft in den "Stoßzeiten" der Produktion ihre Forderungen relativ schnell durchsetzen, so war der Widerstand des Unternehmers in den Monaten geringerer Kapazitätsauslastung stärker und die Auseinandersetzungen härter. So mußten im flauen Juni 1970 schon 1000 von 1300 Arbeitern die Fabrik besetzen und die Auslieferung der Waren blockieren, um ihre Forderungen nach Mindestlöhnen. Lohnerhöhungen und Garantie des Arbeitsplatzes durchzusetzen. Der Produktionsablauf des nur saisonal voll ausgelasteten  Betriebes bedrohte die Belegschaft geradezu permanent mit Arbeitsplatzunsicherheit, woraus sich d je Notwendigkeit ergab, durch gewerkschaftliche Organisation und neue Aktionsformen (wie der Betriebsbesetzung im Juni 1970) die Löhne, Arbeitsplätze und soziale Garantien auch unter den für Arbeitskämpfe ungünstigen Zeiten und Bedingungen zu erhalten.
Auf dem Hintergrund dieser Kampferfahrungen wird nicht nur verständlich, welche mobilisierende Wirkung die seit April 1973 ausgegebene Parole: "Bewahrung der Arbeitsplätze und der Integrität des Betriebes!" haben konnte, sondern auch die Entschlossenheit, Einmütigkeit und Solidarität der in ihrer Lebensexistenz bedrohten Belegschaft.
Freilich hatte ein im April 1973 aus 70 Gewerkschaftern und Arbeitern gebildetes Aktionskomitee anfangs Mühe, gegen die Taktik der Unternehmensleitung anzukommen, die Arbeiter dadurch zu spalten, daß sie den Arbeitswilligen und Resignierten einen Arbeitsplatz versprach. Nach allen vorliegenden Berichten müssen aber in dieser Phase der Auseinandersetzung die Kampferfahrungen der Belegschaft aus den früheren Auseinandersetzungen mit der Unternehmensleitung und das dabei gewonnene Prestige einzelner Funktionäre und Arbeiter sowie ein gewisses - Vertrauens- und Solidaritätsverhältnis als einigendes Band gewirkt haben, das nicht nur durch gemeinsame Demonstrationen, sondern auch durch die hinhaltende Taktik der Direktion und schließlich den publik gewordenen " Reorganisationsplan" gestärkt wurde.
Vor dem 12. Juni hatte das Aktionskomitee aber schon versucht, die in gemeinsamen Aktionen der früheren Kämpfe gewonnene Einheit dadurch zu stärken, daß es die Arbeit zur Verlangsamung der Arbeiter am Band und zum Ignorieren der Weisungen der Vorarbeiter und Auf seher anhielt. Durch diese Losung, die die politisch aktiven Arbeiter oft erst in mühsamer individueller Überzeugungsarbeit durchsetzen mußten (um ihren Arbeitsplatz bangende Arbeiter erklärten, die langsamere Arbeit am Band strenge sie mehr an als die normale
Fließbandgeschwindigkeit) erreichten sie zweierlei:
1. sie verhinderten Kurzarbeit und "technische Arbeitslosigkeit", d. h. ein Auseinanderdividieren der Belegschaft,
2. 2. schufen sie die Möglichkeit, durch Flugblätter, Plakate und Diskussionen eine breite Übereinstimmung für die Forderungen nach dem Erhalt der Arbeitsplätze und der Fortexistenz der Firma herzustellen.
Wie breit die Übereinstimmung für diese Forderungen war, zeigt sich darin, daß nur etwa 20 Arbeiter und 49 Ingenieure von 1300 Lohnarbeitern an den Aktionen im Juni nicht teilnahmen. Alle anderen Belegschaftsmitglieder erschienen jedoch morgens zur gewohnten Stunde in der Fabrik, stempelten wie gewöhnlich und besuchten entweder eine der fünf Kommissionen, eine Vollversammlung oder arbeiteten an einem der zwei Monategebänder, an denen die Produktion lief.
Seit der Fabrikbesetzung sind fünf Kommissionen gewählt worden. Eine kümmerte sich um die Fabrikation der 32 000 bei Beginn des Streiks begonnenen Uhren, die nächste verkaufte die Uhren, die Betriebskommission kontrollierte und berechnete die in der Produktion verbrauchten Rohstoffe, die Sicherheitskommission wartete die Maschinen und säuberte die Gebäude und stellte Nacht- und Tagwachen, und die Außenkommission sorgte schließlich für eine Popularisierung des Kampfes.
Alle diese Kommission en, die von einem tägliche tagenden "Conseil d'administration" gekrönt wurden, berichteten ihrerseits den täglichen Vollversammlungen, die alle wichtigen Beschlüsse fällten. Sie beschlossen den Verkauf der von einem Teil der Belegschaft an zwei Bändern gefertigten Uhren, die gleiche Löhnung (1000 Franc) für alle Arbeiter, nachdem sich die Entlohnung nach individuellen Bedürfnissen als unpraktikabel und spalterisch erwiesen hatte, und die Fortsetzung der Betriebsbesetzung während der Betriebsferien im Juli 1973.

 

Wie die Lip-Arbeiter den Betrieb ohne Unternehmer führten

Einer kürzlich erschienenen Ausgabe von "agence de presse belgique" ist der folgende Bericht aus Besancon entnommen.
Monsieur Saintesprit' tritt am 18. April zurück und gibt es dem Unternehmensrat bekannt. Es gibt keinen freiwilligen Nachfolger. Das Gericht von Besancon ernennt zwei gerichtliche Administratoren, um LIP zu verwalten und eine Lösung zu finden. Die Direktion von LIP läßt eine Vergiftungskampagne von Stapel mittels Presse, Rundfunk und Fernsehen.
Die Unternehmensratsdelegierten unterrichten auf einer Vollversammlung die Belegschaft über die Situation. Sie ist sehr ernst. Wir steuern auf Entlassungen und Abbau der Gesellschaft zu. Von jetzt ab müssen wir auf der Hut sein. Eine Entscheidung wird getroffen, man kehrt zur Arbeit zurück, aber die Arbeitsgeschwindigkeit wird um 50 % verlangsamt. Von diesem Tag an wird eine ausgedehnte Plakat-Kampagne in der Fabrik in Gang gesetzt. Täglich wird diskutiert in den verschiedenen Abteilungen der Fabrik. Das alles mit Unterstützung einiger Freiwilliger, die sich selbst von diesem Tage an als mobilisiert betrachten, und die sich zum Aktions-Komitee vereinigen. Von diesem Tage an wird bei jeder Diskussion die Belegschaft aufgefordert, sich ihm anzuschließen. <Heute sind es etwa 80 Personen). Ein Unterstützungskomitee außerhalb des Betriebes wird ebenfalls gebildet. Aktionen in der ganzen Stadt werden mit einer großen Mehrheit der Belegschaft unternommen.<br />Bei jeder Gelegenheit werden Solidaritätsspenden gesammelt. Wir erhalten zwar noch unsere Lohnzahlungen, aber die Benzin-, Flugblatt- und Plakatkosten sind gestiegen. Wir spüren, daß das Klima günstig ist. Eine große regionale Demonstration wird beschlossen. Die ganze Arbeit soll auf den Erfolg dieser Arbeit ausgerichtet werden. Mit Hilfe des Unterstützungskomitees organisieren das Aktionskomitee, die Belegschaft und die Delegierten Plakatkampagnen, sprechen sie zu Arbeitern der Region: PONTARLIER, MONTEAU, VESOUL, SOCHALX, DOLE werden besucht, um Flugblätter zu verteilen und Reden zu halten.
Wir haben immer noch keine Informationen trotz der Kontaktaufnahme mit den Gerichts-Administratoren. Die Belegschaft ist entschlossen, nichts über ihre Köpfe hinweg entscheiden zu lassen und beschließt, die Direktoren aufzusuchen, die immer noch in der Firma sind. Sie haben aber angeblich keine Informationen und wissen nichts. Man fordert sie auf, ihre Koffer zu packen, sich nach Paris zu begeben und eine Lösung suchen nicht mehr hier. Sie werden
davor gewarnt, ohne Informationen zurückzukehren. Die Direktoren fahren daraufhin ab, ein einziger kam zurück mit zwei Gerichtsadministratoren, um eine Versammlung des Unternehmensrates abzuhalten.
Die Löhne werden nicht mehr gezahlt. Die Belegschaft beschließt daraufhin, sich zu den Administratoren zu begeben und diese als Geiseln zu nehmen, während die Büros durchsucht werden, um Informationen zu finden. In der Aktentasche eines Administrators wird ein Dokument entdeckt, das die Abteilungen vorschlägt, die ein neues Unternehmen bilden sollen, wobei Entlassungen (ca. 450) und andere Maßnahmen vorgesehen sind.
Trotz ihrer Wut sind die Arbeiter nicht bösartig: Getränke und Essen werden den Herren zur Verfügung gestellt. Am Abend kommt der Polizeiinspektor, um die Geiseln zu holen. Er will ohne sie nicht gehen, aber wir wollen uns auch nicht von ihnen trennen. Die CRS (franz. Bereitschaftspolizei) kommt sie in der Nacht befreien. Nach einigen Knüppelschlägen, einigen Fausthieben gibt die Belegschaft die Geiseln hei aus. Man beschließt die Fabrik zu besetzen. Während die Wunden verbunden werden, wird die Zukunft diskutiert - eine Gruppe von Arbeitern versammelt sich.
Überlegung: Wenn wir rausgeschmissen werden (was mit der CRS möglich ist), werden wir nichts mehr haben. Es wird beschlossen, einen Vorrat an Uhren beiseite zu schaffen. Wir ersetzen die lebende Geisel durch die materielle. Später werden noch mehr Uhren beiseite geschafft. Wir kommen auf einen Wert an Uhren von einer Milliarde alter Franc (10 Mill. neue Franc). Alle Rundfunksender, die Presse und das Fernsehen sprechen davon. Zwei Tage vor der Demonstration wächst die Popularität. Die Demonstration wird ein großer Erfolg sein. 15 000 Arbeiter von überall her, der Bürgermeister, der Erzbischof, politische Persönlichkeiten werden daran teilnehmen. Die Glocken läuten während der Versammlung auf dem Platz St. Pierre. 3/4 der Kaufleute haben ihre Geschäfte geschlossen. Eine Menge Personen erwartet uns auf den Bürgersteigen. Aber gleichfalls beginnt bei der Ankunft vor der Präfektur die Provokation der Polizei. Polizisten riegeln die Straße ab - eine Warnung wird ihnen geschickt. Sie werden aufgefordert, beiseite zu gehen, was sie auch tun.
Man muß nach jeder Demonstration ein neues Ziel stecken, das in der Steigerung des Kampfes anzustreben ist. Eine Demonstration bloß zu wiederholen, hätte nichts genützt. Deshalb haben wir uns entschlossen - mit Unterstützung der ganzen Belegschaft - die Uhrenproduktion und den Verkauf der

Uhren wieder in Gang zu setzen. Es ist klar, daß wir dafür nicht wie unter dem Unternehmer arbeiten. Wir haben deshalb 6 Kommissionen gebildet, die sich einmal pro Tag treffen.
Die Kommission Herstellung. Sie arbeitet ohne Chef, die Arbeitsgeschwindigkeit und die zeitliche Einteilung werden vom Personal festgelegt. Ein besonderes Gewicht wird auf die Kontrolle der Uhren gelegt.
Die Kommission Verkauf. Sie übernimmt die Uhren vom Lager ab, versorgt das Geschäft, das von den Arbeitern auf die Beine gestellt wurde. Diese Kommission hat ihre eigene Art zu arbeiten und ihre Einteilung beschlossen.
Die Kommission Verwaltung. Ihre Rolle ist es, die Vorräte zu kontrollieren, die Teile zur Montage bereitzustellen, Vorkehrungen für das gute Funktionieren der beiden vorausgehenden Kommissionen zu treffen.
Die Kommission Werbung. Sie arbeitet mit der Presse zusammen. Sie befaßt sich mit der Dekoration. Sie macht Flugschriften, empfängt die Kundschaft am Eingang usw.
Die Kommission Unterhalt und Überwachung befaßt sich mit der Sauberkeit des Fabrikgeländes und der Räume. Sie übt eine gewisse Kontrolle über Personen aus, die unser gutes Zusammenwirken stören könnten.
Die Kommission für Koordination. Sie ist damit beauftragt, die verschiedenen Informationen von Kommission zu Kommission weiterzuleiten.
Die Kommission Empfang. Ihre Aufgabe besteht darin, die Arbeiter und fremden Besucher in der Fabrik zu empfangen, ihre Fragen zu beantworten und ihnen zu helfen, unseren Kampf besser zu verstehen. Schließlich stattet sie die Teile der Fabrik, die für die Öffentlichkeit sichtbar sind,
ansprechend aus (Anbringen von Photos, Transparenten usw).
Seit dem Beginn dieses Unternehmens kommt alle Welt angeströmt. Journalisten von überall kommen an, Franzosen, Schweizer, Italiener, Engländer, Amerikaner. Es ist wunderbar. Hoffnung der ganzen Welt gegenüber unserer Bewegung. Die Käufer kommen in Scharen trotz der Drohung der Direktion, sie wegen Hehlerei zu belangen. Es wird sogar in einem bestimmten Augenblick beunruhigend, wenn Persönlichkeiten wie Monsieur Edgar Faure die Frechheit haben zu behaupten, das sei ganz normal, das sei überhaupt nicht illegal.
Na gut! Das erwarten wir gerade nicht. Die Form des Kampfes, die wir gewählt haben, ist vollkommen ungewöhnlich. Ihr, die ihr dies Flugblatt test, ihr seht, daß es den Arbeitern immer möglich ist, sich zu organisieren und Neues zu entwickeln, um den Manövern der Unternehmer entgegentreten zu können. Nein, wir sind keine kapitalistischen Kaufleute, sondern die Bewegung, die wir verfolgen, ist Träger einer großen Hoffnung.

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1 Saintesprit war Direktor v on LIP, seit die Ebauche AG, eine Schweizer Uhrenfabrik, 1971 die Aktienmehrheit erwarb

Anmerkung: Es gibt einen Film über den Kampf bei LIP: Lip oder die Macht der Phantasie Regie: Christian Rouaud , Frankreich 2007, 118 Min., DF







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