Saarbrücken (sk) - Felina, ein Katzenfindelkind, das im vergangenen Jahr aufgefunden wurde, ist tatsächlich eine Wildkatze. „Ein Gentest hat den Verdacht bestätigt. Dies erklärt das wilde Verhalten des heranwachsenden Tieres in der Pflegefamilie“, so Umwelt- Staatssekretär Rainer Grün. Das scheinbar hilflose und verlassene Kätzchen war von Spaziergängern in einem Waldgebiet im nördlichen Saarland aufgefunden und in private Obhut genommen worden. Schon bald jedoch war das Tier so unbändig, dass es im Haus nicht mehr zu halten war und in den Neunkircher Zoo kam.
Experten kam da der Verdacht, dass es sich bei dem Tier um eine in ganz Europa äußerst seltene Verwandte der Hauskatze, eine Wildkatze, handeln könnte. Eine Genanalyse des Forschungsinstituts Senckenberg in Gelnhausen (Hessen), die das Umweltministerium in Auftrag gegeben hatte, bestätigte nun diese Vermutung. Damit war der Weg frei, um das Tier in der Nähe des Fundortes wieder in die freie Wildbahn zu entlassen.
So ist Felina dieser Tage bei Oberkirchen auf leisen Pfoten in ihre Heimatwälder am Weiselberg zurückgekehrt.
„Die Wildkatze gehört zu unseren am stärksten bedrohten Säugetierarten. Daher ist jede Wildkatze im fortpflanzungsfähigen Alter für unser Artenschutzprogramm unentbehrlich“, so Staatssekretär Grün. „Dem Saarland kommt für ihre Erhaltung eine besondere Verantwortung zu, da die westdeutschen Waldgebiete zu den letzten Rückzugsgebieten dieses eleganten Jägers gehören.“
Felina und ihre Artgenossen streifen im gesamten Saarland – mit Schwerpunkt Schwarzwälder Hochwald – durch die Wälder. An alle Spaziergänger appelliert die oberste Naturschutzbehörde daher, im Wald gefundene und scheinbar verlassene Jungkatzen dort zu lassen, wo sie sind. Sie sollten keinesfalls angefasst und vom Fundort entfernt werden, damit das Muttertier ungestört zu seinen Jungen zurückkehren kann.