Linke und Sozis drängeln sich um die Plätze auf dem Treppchen
Von Claude Michael Jung
Saarbrücken: Rot-Rot gewinnt an Zustimmung, orakelt die neueste Forsa Umfrage ,im Auftrag des Magazins Stern, für das leidgeprüfte Saarland. Ministerpräsident Peter Müllers Herrlichkeit wird im kommenden Jahr ablaufen und auf dem Kompost der Geschichte landen. Noch vor der SPD wird DIE LINKE mit 24 Prozent als zweitstärkste Kraft auf der Zielgeraden einlaufen. Die Sozis hecheln, laut Forsa, knapp dahinter mit 23 Prozent ins Ziel. Für die FDP ermittelte Forsa sieben Prozent Zustimmung und für die Grünen wird es, mit den prognostizierten fünf Prozent, eine echte Zitterpartie mit ungewissem Ausgang für die zu vergebenden Plätze in der Tiefgarage des saarländischen Landtages.
Saarfürst Müller und seine CDU sieht die Forsa Umfrage mit 37 Prozent, weit von einem Linksbündnis abgeschlagen dahindümpeln. Nicht einmal mit den traditionellen Königsmachern der FDP könnte der schwarze Peter seinen wackligen Sessel in der Saarbrücker Staatskanzlei verteidigen. Die Mehrheit ist futsch, nach 10 Jahren Kahlschlag wie Grundschulschließungen, der Einführung von Studiengebühren, Turbo Gymnasium-G8 und einer rundweg verschnarchten Industrie und Energiepolitik.
Peter Müller ist samt seiner CDU am Ende. Aber der Hintern von Saar-Sozen-Chef Heiko Maas scheint, nach dem Augenmaß der von Forsa befragten Saarländerinnen und Saarländer, wenig geeignet für die Ergonomie des Chefsessels im Saarland. Lediglich 14 Prozent aller Befragten wünschen sich, dass SPD-Leichtmatrose Heiko Maas als Kapitän an Bord der MS Saarland geht.
Wie Popeye der Seemann spannt derweil SPD Chef Heiko Maas seine Kinnlade und muss wohl eine etwas zu große Portion Spinat vertilgt haben, oder aber die Forsa Umfrage nicht so genau gelesen haben. „Die Saarländer wollen eine Regierung unter Führung der SPD“, lässt Maas seine himmelblaue Vision durch einen Herold verkünden.
Fakt ist: Die Saarländer wollten und bekamen auch mal eine Regierung unter Führung der SPD. Damals aber stand Oskar Lafontaine auf der Kommandobrücke und Heiko Maas durfte den Kompass polieren. Das damalige SPD Schiff war solange seetüchtig, wie Kapitän Lafontaine auf der Brücke stand. Leichtmatrosen wie Heiko Maas waren es, die danach den Irrlichtern und Klabautermännern folgten, den SPD Dampfer vom Kurs brachten und schließlich auf Grund setzten.
Die Saarländerinnen und Saarländer wollen den Wechsel im kommenden Jahr. Aber die Wählerinnen und Wähler an der Saar wollen keinen Leichtmatrosen wie Heiko Maas an der Spitze haben. Niemand traut Maas zu, das Ruder fest in der Hand halten zu können. Töricht ist da geradezu, das immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragene Seemannsgarn, die Saar-SPD werde nur als führender Kraft in ein Linksbündnis gehen.
Die SPD, oder das was von ihr an der Saar noch übrig geblieben ist, wird sich entscheiden müssen. Entweder eine Koalition mit der Linken auf Augenhöhe, oder eine Koalition mit den CDU Wahlverlierern. Dann aber nicht als führende Kraft, oder gar auf Augenhöhe, sondern als „maasgerechtes“ Wischmaterial für den großen CDU Hintern.